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JANUARY 2009 Mannheim: David Garrett, de Bach à AC/DC, il enchante … 23 Jan Star-Geiger David Garrett machte es in der Halle Münsterland melodramatisch 18.Jan Er spielt zum Knuddeln 18.Jan STAR-GEIGER DAVID GARRETT FEIERT MIT SEINEN ELTERN 16.Jan Zwei goldene Schallplatten für David Garrett 16.Jan David Garrett Bekommt achtfaches Gold und sucht die Traumfrau! 15.Jan David Garretts peinlicher Schnitzer 15.Jan Junger Geigengott sucht die Seele, David Garrett spielt in Leipzigs Arena 13.01 Der Guinessbuch-Geiger 13.01 Könner mit Zierorchester: Crossover-Geiger David Garrett in der Arena Leipzig 12.01 David Garrett spielte in der Olympiahalle 13.01 David Garrett verführt zur Klassik 13.01 David Garrett, Formel 1 auf den Saiten 11 Jan Der schnellste Geiger der Welt 11.01 Publikumsliebling mit sicherem Geschmack bei Stückauswahl 11.01 Zwei Goldene Schallplatten für Geiger David Garrett 11. Januar DAVID GARRETT: "Musik ist keine Religion" 8th Jan Ich bin ein Perfektionist? 7th Jan A questionaire to David Garrett, just for fun Jan David Garrett, The man of the year 2008 (Mann des Jahres 08) January ********* Zwei Goldene Schallplatten für Geiger David Garrett Ein Virtuose wie David Garrett , der die Herzen der Deutschen, insbesondere der Berliner, in den vergangenen Wochen im Sturm eroberte, kann eigentlich gar nicht aus Fleisch und Blut sein. Der spielt auf seiner Geige derart himmlisch! Kein Wunder, dass ihm am 14. Januar im Tempodrom an der Möckernstraße gleich zwei Goldene Schallplatten verliehen werden. Sowohl seine erste CD "Virtuoso" als auch sein im Oktober 2008 veröffentlichtes Album "Encore" verkauften sich mehr als 100 000 Mal. Es bleibt zu hoffen, dass der schnellste Geiger der Welt in jener Nacht vor Freude das ein oder andere Ständchen gibt. Berliner Morgenpost, 11. Januar 2009 ******* Publikumsliebling mit sicherem Geschmack bei Stückauswahl Seit Nigel Kennedy, Vanessa Mae und André Rieu verstand es kein Streicher, neue und vor allem junge Publikumsschichten so elektrisierend für das Saitenspiel zu begeistern wie David Garrett, das 28-jährige Riesentalent aus Aachen, das mit zwölf Jahren zusammen mit Menuhin musizierte und mit 13 Jahren Mozart-Konzerte mit Claudio Abbado einspielte Für die »BamS« ist er der »coolste Geiger der Welt«, für Stefan Raab der »schönste Geiger der Welt«, seit seinem »Hummelflug« in 66 Sekunden thront er im Guiness-Buch als »der schnellste Geiger der Welt«, und die Verkaufszahlen seiner letzten CDs küren ihn zum derzeit »erfolgreichsten Geiger der Welt«. Seit Nigel Kennedy, Vanessa Mae und (schluck!) André Rieu verstand es kein Streicher, neue und vor allem junge Publikumsschichten so elektrisierend für das Saitenspiel zu begeistern wie David Garrett, das 28-jährige Riesentalent aus Aachen, das mit zwölf Jahren zusammen mit Menuhin musizierte und mit 13 Jahren Mozart-Konzerte mit Claudio Abbado einspielte. Konsequent brach er selbst seine problematische Wunderkind-Karriere ab und schlug in New York neue Zelte auf. Dass er als »Beckham der Violine« mit seinen populären Crossover-Projekten von einem abgelegten Marketing-Korsett in ein noch engeres Publicity-Mieder geschnürt werden könnte, weist der sympathische Geiger von sich. Kennt man ihn und seine Biografie ein wenig, glaubt man ihm das. Verbiegen lässt er sich nicht (mehr). Und die Freude, die er ausstrahlt, wenn ihm, wie jetzt zum Auftakt seiner Deutschland-Tournee in der Kölner LanxessArena, 8000 zum Teil blutjunge Fans zuhören, wenn er nicht nur AC/CDs »Thunderstruck« rockt, sondern auch einen Satz aus Bachs E-Dur-Konzert »seriös« geigt, ist grundehrlich. Sorgen über eine superkurze Blitzkarriere à la Vanessa Mae oder ein Schmalspur-Repertoire à la André Rieu sind also unbegründet. Im Mittelpunkt seiner Tournee stehen die Zugstücke aus seiner letzten, die Klassikcharts beherrschenden CD »Encore«, auf Deutsch »Zugabe«. Keine Frage: Damit wird einer »Häppchen-Kultur« gefrönt, die lauter verführerische Desserts ohne Hauptgericht reicht. Doch was ist gegen ein wenig Showglamour in der Nachfolge Paganinis oder Sarasates zu sagen, wenn er mit Pizzicato-Tricks, halsbrecherischen Läufen und vertrackten Doppelgriffen das Publikum zum Rasen bringt? Und das gelingt ihm nicht nur mit Zugstücken wie »Zorba’s Dance« oder Montis »Csardas«, sondern auch mit Vivaldi, Metallica und Charles Chaplin. Zumal er bei der Stückauswahl einen sicheren Geschmack beweist und vor allem glänzend spielt. Mit Band und mittelgroßem Sinfonieorchester ist auch für klangliche Abwechslung gesorgt, wodurch allerdings in den rockigen Beiträgen das Schlagzeug manches übertönt. Und ob man Bachs »Air« mit extrem dominierender Geige zum Violinkonzert umstülpen sollte, in dem die Mittel- und Bassstimmen nur eine Statistenrolle spielen, mag ebenso anfechtbar sein wie die sentimentale Aufweichung von Dvoráks »Humoreske« als Vorgriff auf seine nächste CD. Das Publikum ging glänzend mit, vor allem, wenn Garrett seinem Temperament freien Lauf ließ, ob in eigenen Kompositionen oder in Vivaldis »Jahreszeiten«. Standing Ovations für den geigenden Publikumsliebling. Pedro Obiera, giessener-allgemeine, 11.01.2009 ******* Der schnellste Geiger der Welt Popstar und Sunnyboy - Der Geiger David Garrett verzückt 8000 Menschen in der Lanxess-Arena. Das Programm des fidelen Aacheners vereint Vivaldi, Michael Jackson und AC/ DC. 8000 Besucher füllen die Lanxess-Arena - wow! Der Geiger David Garrett gibt sich erfreut und lächelt. Die sehr spezielle Mischung aus Popstar und Sunnyboy hält er den ganzen Abend durch. Passend zur Musik, die quer durch Klassik, Rock, Folk und Filmmusik spaziert. Viele Häppchen hat Garrett selbst arrangiert. Wie er das macht, zeigt zum Beispiel seine Carmen-Fantasie: er benutzt Bizets Oper als Steinbruch, mit der Habanera als Refrain für ihn, den Star. Der 1980 in Aachen geborene Ausnahmegeiger hat schließlich in New York auch Komponieren gelernt. Sein Programm von Vivaldi über Brahms bis Michael Jackson, von Bach bis AC / DC, erntet in Köln jedenfalls Jubel. Ein guter Start für Garretts Deutschlandtour durch zwölf Städte. Er präsentiert vor allem sein zweites Crossover-Programm „Encore“ - die CD und ihr Vorgänger „Virtuoso“ haben dem Veranstalter Deag Verkaufsrekorde eingefahren. Die meisten Juchzer bekommen Hits wie „Volare“ und Stücke, in denen der Solist Gas gibt. Da klatschen die Fans begeistert mit. In „Zorbas Dance“ nach Theodorakis, für Garrett „Lebensfreude pur“, kommen die Klatscher allerdings aus dem Tritt, hängt das Accelerando des Geigers sie locker ab. Denn er ist der „schnellste Geiger der Welt“, so das Guinness Buch der Rekorde, seit er Rimsky-Korsakows Hummelflug in nur 66 Sekunden schaffte. Diesen Spaß verbannt er jetzt in die Zugaben. Seine Band - Tom Mason (Bass), Giorgio Serci (git), John Haywood (Piano) und Benn Bryant (Drums) - darf sich mit Ellingtons „Caravan“ auch mal allein profilieren, als moderates Jazzquartett. Begeistert präsentiert Garrett sein „großes Sinfonieorchester“, das er allerdings nicht beim Namen nennt und mit dem er englisch spricht. Es heißt Neue Philharmonie Frankfurt, dirigiert von Franck van der Heijden. Der Geiger gibt sich sportlich. Kaum erklingt der Eröffnungstitel aus „Fluch der Karibik“, geigt er sich durchs Parkett zur Bühne. Ein Salonpirat mit schwarzem Hut. Später, im unvermeidlichen Czardas von Monti, turnt er geigend das Bühnentreppchen rauf und runter. Kürzlich hatte Garrett Vivaldis „Jahreszeiten“-Konzerte in der Kölner Philharmonie krankheitshalber abgesagt. Jetzt spielt er schnelle Vivaldi-Sätze mit metallischem Sound unterlegt. Crossover also. Das gab es ja längst, bevor es so hieß, im Barock die Teufelsgeiger, später die Zigeunergeiger. Paganini kommt mit Variationen über „Ein Hund kam in die Küche“ ins Spiel, der Wiener Fritz Kreisler mit „Liebesfreud“. Die Stücke klingen jetzt arg aufgepeppt - „modern“, meint Garrett. Aber Geige spielen, das kann er. Locker nimmt er fingerbrecherische Hürden, selbst kniffligste Doppelgriff- und Flageolettpassagen klingen sauber. Vor dem spanischem Tanz „Zapateado“ von Sarasate, auch er einst ein Geigenwunderkind, lässt der Geiger sich eine Kamera an die Stirn schnallen. So können die Fans aus seiner Perspektive das Bogenrasen auf der Leinwand sehen. Wahnsinn! Juchzen. „Habt Ihr auch mein erstes Crossover-Projekt »Virtuoso« erlebt?“, fragt Garrett. Damit nämlich startete seine steile Zweitkarriere, sie trug ihm einen Echo-Preis für „Klassik ohne Grenzen“ ein und brachte ihn in die Talkshows. Die erste Karriere als Wunderkind hatte ein „Burnout“ mit 18 beendet. Diesen Bruch tippt Garret kurz an: Seit Kindertagen liebe er Charlie Chaplin, weil sich dessen Filmfiguren nach Niederlagen immer wieder aufrappeln, sagt er anscheinend freimütig. Er erzählt überhaupt viel von sich, von seiner New Yorker Wohnung, von der Ex-Freundin Chelsea, für die er einen simplen Lovesong komponiert hat. Aber er betont auch mehrfach: Johann Sebastian „Bach gehört zu den Klassikern, die mich am meisten inspirieren“. Nur: womit inspiriert Bach? Das bleibt diesmal Garretts Geheimnis. Sein Crossover-Konzert fügt sich ein ins Arena-Programm zwischen Rieus Neujahrskonzerte und einer Abba-Kopie. Marianne Kierspel, Kölner Stadt-Anzeiger,11.01.09 ******* Formel 1 auf den Saiten Der „Wundergeiger“ David Garrett spielt vor 8.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena. Mit Band und großem Orchester präsentiert der Virtuose ein musikalisches Crossover-Programm von Klassik, Jazz, Schlager und Pop bis zu Heavy Metal. KÖLN - 8000 Menschen versammelten sich in der Lanxess-Arena, um die neue Ausgabe des Crossover-Projekts von „Wundergeiger“ David Garrett zu erleben. Und schnell wurde klar: Hier stand kein weiterer mittelmäßiger Geiger mit gutem Friseur auf der Bühne, sondern ein frischer, selbstbewusster und ernstzunehmender Musiker, der im ganz großen Hallen-Format seinem Publikum etwas über seine Lieblingsmusik erzählen möchte - und sie natürlich direkt aufführt. Mit Band und großem Orchester schaffte er sich die nötige Bandbreite, um dabei auch tatsächlich klassische Werke spielen zu können. Garrett, der teilweise in New York lebt und dort während seiner Studien u.a. als Fotomodell gearbeitet hat, kommt in seinen sehr unverstellten offenen Moderationen mit zahlreichen persönlichen Eindrücken und viel Meinung gut beim Publikum an. Wie beim Pop gibt es Riesenleinwand und Dauerlächeln aller Beteiligten, aber zumindest Garrett hatte wohl tatsächlich Spaß. Er verführte die Zuhörer in einer selbst gestrickten Carmen-Fantasie zu Ravel, kontrastierte dies mit Musik aus dem Film „Fluch der Karibik“, streute eine gezuckerte Version von Bachs „Air“ ein, ohne darauf zu verzichten, auch einmal „Bach pur“ in einem Satz aus einem Violinkonzert zu präsentieren: Der Geiger dosiert sehr verständnisvoll. Querbeet durch den musikalischen Garten Als Musik zum Chaplin-Klassiker - Garrett liebt den großen und intelligenten Komödianten - ertönt „Smile“, dann folgt „Summertime“ von Gershwin, irgendwann klatscht das Publikum eifrig mit zu „Volare“. Auch AC / DC und Metallica werden verarztet; der Arena-Chor darf auch mal mitsingen; die vertrauten Unterhaltungsriten eines Pop-Konzertes werden nachgebaut. Aber die persönliche Art von Garrett, der einfach losplappert und nicht von Karten abliest, lässt keinen schalen Beigeschmack aufkommen. Und irgendwer im Kreativteam hat sogar Ideen. Für ein Stück von Zaubergeiger Pablo Sarasate montierte ein Techniker dem Geiger eine kleine Kamera an ein Stirnband, die den Blick des Geigers auf Saiten und Finger einfing. Wie im Cockpit eines Formel 1-Rasers die Straße, so konnten jetzt die Zuschauer auf der Leinwand den rasenden Galopp der Griffhand verfolgen, den fliegenden Wechsel von Bogenhand zum Zupfen. Das setzte zwar einen sportlichen Akzent, wirkte aber tatsächlich imposant und gefiel ungemein. Die Band ist Garretts Gruppe, mit der er gerne spielt. Das Orchester wurde in den Hintergrund gemischt, meistens stumm geschaltet. Der Sound war diesmal eher bescheiden. Aber den Abend trug eine gute Stimmung, und die eben verbreitete Garrett. Seine Klassikkonzerte, Anfang Februar wieder in der Kölner Philharmonie, sind ebenfalls heiß begehrt. Und das gibt dem Klassikprediger mit der Geige absolut Recht. rundschau-online, Olaf Weiden, 11.01.09 ******* David Garrett verführt zur Klassik Jugendliche und klassische Musik passen nicht zusammen? Violinist David Garrett hat das Gegenteil bewiesen. Licht aus, Spot an, und dann steht er mitten im Publikum der Köln-arena. In Jeans, Jackett, Hut und Chucks - dem typischen Garrett-Look eben - macht er sich auf den Weg zur Bühne, die Violine im Anschlag. Er ist jung, talentiert und hat dieses gewisse Etwas, mit dem er die Menschen in seinen Bann zieht. 8 000 Menschen sind am vergangenen Samstag in die Kölnarena gekommen, um den Auftakt von David Garretts Tour ,,Encore” mitzuerleben. Es ist erstaunlich, dass eine einzelne Person - dazu noch mit einem großen Teil klassischer Musik - so viele Menschen anziehen kann. Ob Metallicas ,,Nothing Else Matters” oder Johann Sebastian Bachs Violinkonzert: Das Publikum ist begeistert vom musikalischen Stilmix, bejubelt und beklatscht den 28-jährigen Violinisten wie einen Popstar. Und eines fällt auf: Das Publikum ist jung. Sehr jung sogar. Und viele männliche Jugendliche tragen bereits den Garrett-Look mit Zopf und Hut. Genau das ist eines der Anliegen des 28-Jährigen: ,,Mit meiner Musik viele junge Menschen zu erreichen”, sagte er in einem Interview. Bei Zuschauerin Steffi Polmanns hat er es geschafft. ,,Ich bin erst durch David Garrett zur klassischen Musik gekommen”, sagt die 21-Jährige. Bei Freund Markus Lankes ist das etwas anderes. ,,Wer klassische Musik spielt, muss etwas drauf haben”, findet er. Bei Popmusik werde viel gemischt und elektronisch verbessert. Das sei in der Klassik nicht so. ,,Da braucht man Leute mit richtig viel Talent”, bewundert der 23-Jährige klassische Musiker. Ist klassische Musik, also das, was man als ernste Musik bezeichnet, bei Jugendlichen in? Auch der 13-jährige Niklas Haas sitzt im Publikum. ,,Ja, das ist in”, behauptet der 13-Jährige, der selbst Posaune spielt. Thomas Holland-Moritz, Leiter der Musik- und Kunstschule in Remscheid, sieht das etwas anders. ,,Klassik hat es heute schwer”, meint er. Popmusik habe einfach einen anderen, größeren Stellenwert, auch, weil sie bei Massenveranstaltungen hauptsächlich gespielt und von Eltern vorgelebt und -gehört werde. Um möglichst vielen Jugendlichen den Weg zur Klassik zu öffnen, gibt es an Schulen Streicher- und Bläserklassen, in denen Fünft- und Sechstklässler ein Instrument lernen. So auch am Remscheider Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA), wo die Streicherschüler an viele Musikstile herangeführt werden. Klassik ist doof? Das würde an der EMA kein Schüler sagen, weiß Direktor Hans-Heinz Schumacher. ,,Wenn Mitschüler so etwas können, dann sagt man das nicht”, findet er. Es werde respektiert. X-raysie Max Broichhaus ist 14 Jahre alt, spielt Klarinette und singt im Chor. In diesem Jahr wird er wieder bei ,,Jugend musiziert” dabei sein, der bedeutendste Nachwuchswettbewerb für klassische Musik. ,,Pop und Rock kommt an klassische Musik nicht heran”, findet er. Genau dort sieht Max auch das Problem, dass sich nur wenige Jugendliche zur klassischen Musik hingezogen fühlen. ,,Sie ist zu kompliziert.” Den eingängigen Refrain eines Popsong könne man sich leicht merken. Die Klassik sei vielschichtiger und dadurch anspruchsvoller und schwieriger zum Zuhören. Wenn es um den Stilmix von Pop und Klassik geht, den David Garrett betreibt, dann ist Max einer Meinung mit Thomas Holland-Moritz: ,,Man sollte die Klassik lieber Klassik bleiben lassen”, sagt der Schüler. ,,Ich finde es eine Mogelpackung, mit der man versucht, Leute an die Klassik heranzubringen”, meint Holland- Moritz. Hanz-Heinz Schumacher entgegnet: ,,Klassik vermischt mit neuen Rhythmen: Das kommt sehr gut an. Zurück zu David Garrett: Auch wenn die Idee der Kombination von Pop und Klassik nicht neu ist, hat er es dennoch geschafft, viele Menschen (für sich) zu begeis-tern. Zumindest das Publikum der Kölnarena. Trotz des unglaublichen Tempos, mit dem er seinen Bogen über die Saiten huschen lässt, schafft er es immer noch mühelos, dabei quer über die Bühne zu laufen. Der Musiker ist übrigens nicht alleine gekommen. Das Orchester ,,Neue Philharmonie Frankfurt” unter der Leitung von Franck van der Heijden sowie Garretts vierköpfige Band reisen mit ihm und ergänzen sich großartig. Hochkonzentriert und zum Teil mit geschlossenen Augen spielt er seine Musik. Die Stücke sind bekannt, seine wundervollen Interpretationen sind eigensinnig - typisch Garrett eben. Sonja, rga-online, 13.01.2009 ******* David Garrett spielte in der Olympiahalle Backstreet-Geigenboy David Garrett München - Der Bogen-Beau begeisterte die Olympiahalle. David Garrett, mutmaßlich feschester Geiger der Welt, bewies vor gut 7000 Fans, dass er weit mehr ist als nur ein David Beckham mit Stradivari. Über sein waghalsiges Programm zwischen AC/DC und Hummelflug lässt sich zwar trefflich streiten. Und Domenico Modugnos Nel blu dipinto di blu (Volare) muss nach wie vor nicht zwingend direkt nach Bachs zweitem Violinkonzert gegeben werden. Aber wenn schon Klassik, Pop und Rock zünftig verquirlt werden, dann bitte so lässig, charmant und hochklassig wie beim 28-Jährigen aus Aachen, dem Backstreet-Geigenboy. Dass er eine coole Socke ist, demonstriert Jung-David von Beginn an – als er zum Soundtrack aus Fluch der Karibik mit Hut, Zopf, Jeans und Schlamper-Sakko als Underdressman auf die Bühne schlappt, das deutlich aufgebrezeltere Publikum kess duzt und seine Stücke in der Folge ein bisserl arg penetrant mit „Here we go!“ ankündigt. In Sachen Outfit sind die Fans ganz offenbar zwiegespalten: Die einen reagieren hingerissen. Die anderen wünschen Garrett zumindest eine anständige neue Hose, bitte möglichst eng. Das Repertoire passt zum Auftritt und den sympathischen und lockeren Ansagen, mit denen der Chartstürmer jeden Titel präsentiert: Er spielt, unterstützt vom meist dezenten Orchester der Neuen Frankfurter Philharmonie und der sehr präsenten und rhythmusbetonten Rockband, einfach nur, was ihm in den Kram passt. Seine Lieblingsmusik eben. Dabei glänzt er besonders, wenn er die ausgelatschten Pfade des Kaffeehaus-Geigens und der Gassenhauereien verlässt. Carmen-Fantasie, Queens Who Wants To Live Forever oder Paganinis Carneval in Venedig (berühmt-berüchtigt als Mein Hut, der hat drei Ecken) müssen nicht unbedingt sein. Dagegen kommen wuchtige Versionen von Michael Jacksons Smooth Criminal oder von AC/DCs Thunderstruck ziemlich frisch und aufregend daher. Auch eine Action-Variante vom letzten Satz aus dem Sommer der Vier Jahreszeiten, bei dem Antonio Vivaldi zum groovenden E-Gitarren-Tony mutiert, hat ihre Reize. Und bei den komplizierten Zigeunerweisen von Übergeiger Pablo Sarasate beweist der junge Meister technische Brillanz – die Fans sehen live über eine Mini-Kamera am Kopf von David Garrett, wie seine Finger im Mördertempo zu vertrackten Griffen und Läufen übers Instrument flitzen. Ach ja: Die düstere Schwermetall-Poesie von Metallicas Nothing Else Matters kam auch verdammt cool. Wie eigentlich der ganze Typ – der ohnehin nur einmal grinsen und sich die blonde Strähne neckisch hinters Ohr streichen muss, um die Zuschauer(innen) an einem unterhaltsamen Abend mindestens genauso zu entzücken wie mit jedem Pizzicato-Bravourstück. Quelle: tz, 13.01.2009 ******* Könner mit Zierorchester: Crossover-Geiger David Garrett in der Arena Leipzig Leipzig. Er ist laut Guinessbuch der schnellste Geiger der Welt und klemmt stilistisch zwischen allen Stühlen. Gestern Abend machte der 28-jährige David Garrett in der passabel besuchten Arena den dritten Halt seiner aktuellen Deutschland-Tournee, die am Samstagabend in Köln begann und ihn über München nach Leipzig führte. Vergleiche mit den Geigen-Popularisierern Vanessa Mae oder André Rieu schätzt er nicht. Weil sie ihr Instrument nicht beherrschten, sagt er. Jedenfalls nicht so wie er - und dem ist nicht zu widersprechen. Wenn also Vergleiche gezogen werden sollen, dann bitte mit Nigel Kennedy, den er als Virtuosen auf Augenhöhe sieht. Ältere Semester werden sich noch an Helmuth Zacharias erinnern, der sich jahrzehntelang mit seiner Geige durch die TV-Shows swingte. Auch ein Meister. Auch einer, der sich um Schubladen einen feuchten Kehricht scherte. Aber Garrett ist dennoch anders. Ein Virtuose der Extraklasse, ein schöner Charmeur, ein Entertainer, ein Könner - dem in musikalischen Fragen nichts, aber auch gar nichts heilig ist. Und so spannt sein Konzert den Bogen von AC/DC bis Brahms, von Paganini bis Carmen, vom Fluch der Karibik zum Musical, von Queen zu Eigenkompositionen, die so rührend sind wie die ungelenken Moderationen am Anfang der Tour. Da freut sich der Geiger, endlich einmal Bachs Air aus der dritten Orchestersuite in "dieser herrlichen Kulisse" spielen und sein eigenes "Winter Lullaby hier vor Zigtausend" präsentieren zu können. Die rund Dreieinhalbtausend im Saal drehen verwundert die Köpfe, suchen das Restpublikum, und die herrliche Kulisse ist auch gut versteckt. Ebenfalls in die Abteilung sympathisch unprätentiös fällt der Umstand, dass ihm der Name der Neuen Philharmonie Frankfurt so leicht nicht über die Lippen kommt und er einen Lloyd-Webber für einen Bernstein verkauft und das Phantom der Oper (hingebungsvoll vibrierend geopert von Silvia Colloca) kurzerhand zur Westside Story erklärt. Die gibt's dann immerhin auch noch: "Somewhere" mit Gast-Sopranistin in fantasievollem Scheinitalienisch nebst ätherischer Solo-Violine. Peter Korfmacher, LVZ-Online, 12.01.2009 ******* "Toller als Robbie Williams", schnellster beim "Hummelflug" und entspannt auf der Bühne: David Garrett ist der richtige Geiger für eine ängstliche Zeit. David Garretts Auftritt in der Münchner Olympiahalle vor 7000 zumeist kreischenden Fans erfolgt durch die Reihen von Block E, die elektronische Übertragung der Geige, die jegliche Fragen nach interpretatorischen Feinheiten absurd erscheinen lässt, ermöglicht dies. Dieser Auftritt ist allerdings nicht der eines großen Zampanos. Langsam schleicht Garrett auf die Bühne, wandert dort herum, sein Hosenboden hängt zwischen Gesäß und Knien, die blonden Haare sind zu einem ordentlichen Zopf gebunden und unter einem adretten Hütchen versteckt. Garrett wird an diesem Abend die Augen nie ganz öffnen - vielleicht kündet diese Schläfrigkeit von der Überlegenheit seines technischen Könnens, vielleicht ist es ein Kalkül im Hinblick auf die entzückte weibliche Mehrheit der Zuhörer. Eine junge Dame im Publikum meint auf die Frage, weshalb sie denn zu diesem Geiger gehe und nicht zu Robbie Williams: Weil er, Garrett, viel toller sei. Als der Geigenvirtuose Francesco Maria Veracini zu Beginn des 18. Jahrhunderts an der Dresdner Hofkapelle engagiert war, trug sich Folgendes zu: Bei einem Konzert riss ihn die Musik, die er spielte, zu einem solchen Temperamentsausbruch hin, dass er aus dem Fenster sprang, sich die Hüfte und ein Bein zweimal brach. Das Publikum, das derlei Merkwürdigkeiten der Wirkung der Musik zuschrieb, gab ihm daraufhin den Spitznamen "capo pazzo", was man frei als "Ver-rückter", übersetzen könnte. Zweifel und Gefahr Von derlei Verhaltensweisen ist David Garrett weit entfernt. Er ist ein Geigenstar, er steht seit kurzem im Guinness-Buch, weil er den "Hummelflug" schneller spielen kann als jeder andere. Er unterlegt Stücke des klassischen Repertoires mit Schlagzeug, Bass und Elektrogitarre, er arrangiert Pop- und Rocknummern für Orchester. Dabei steht er weder für ein Menetekel vom Untergang des Abendlandes, noch ist er ein exaltierter Künder haltloser Subjektivität. Garretts Eskapismus besteht in der größtmöglichen Vermeidung jeglicher eskapistischer Ausdrucks- und Auftrittsformen. Dennoch ist er ein Wiedergänger der Virtuosen des 18. und 19. Jahrhunderts - nur ist man im 21. Jahrhundert viel weniger wagemutig: David Garrett ist der Geiger für eine ängstliche Zeit. Von ihm existiert ein unveröffentlichter Live-Mitschnitt des Tschaikowsky-Konzerts mit dem Orchestre Philharmonique de Liège unter Louis Langrée von 2004. Diese Aufnahme mag paradigmatisch für das stehen, was David Garrett auch ist. Oder war, je nachdem, wie kulturpessimistisch man sein will. Makellos ist der Klang seiner Stradivari, dunkel, aber nie so warm, dass man es sich mit ihm bequem machen könnte. Vielmehr ist seine Interpretation von einer herrlichen Expressivität, die mitunter ins Harsche, Raue reicht. Zwar lebt Garrett einen gewissen Hang zum Rubato aus, variiert Tempi also mit dem Ziel, den größtmöglichen Effekt zu erreichen. Auch die permanenten, kaum durch den musikalischen Zusammenhang motivierten Abstufungen der Dynamik zielen auf die Überrumpelung des Zuhörers, doch verliert Garrett ob solcher Kinkerlitzchen nie das Gespür für den großen Zusammenhang. Er kostet das Werk Tschaikowskys aus, erfüllt es mit echtem, tiefempfundenen Leben. Doch nun, nach dem Münchner Konzert, kann man Zweifel bekommen, ob Garrett als ernsthafter Geiger tatsächlich noch eine Zukunft hat. In der Art und Weise, wie er sich derzeit als geliebter Virtuose der Massen geriert, liegt die Gefahr, dass er das, was er schon erreicht hat, rückwirkend desavouiert. Auf der Couch der Bequemlichkeit Vor 14 Jahren war Garrett schon einmal ein Star. Da debütierte er dreizehnjährig in München bei den Philharmonikern, ein Jahr später hatte er einen Plattenvertrag bei der Deutschen Grammophon, er spielte Recitals und Konzerte, auch unter Claudio Abbado - und Isaac Stern war begeistert. Garrett war ein Wunderkind, das sich vor wohlmeinenden Mentoren mit großen Namen kaum retten konnte. Dann beschlich ihn ein Unbehagen. Er wollte richtig lernen, wofür er bewundert wurde, ging von Aachen, wo die Eltern wohnten, an die Juilliard School nach New York. Dort lebt er nach wie vor, wenn er nicht gerade auf Tour ist, wie derzeit mit seiner aktuellen CD "Encore", einem Designerprodukt seiner Konzertagentur, die auch die Tournee organisiert. Wobei man nie den Eindruck hat, dass Garrett vorgegeben wurde, was darauf erklingen soll. Er spielt einfach, was ihm gefällt. Ohne tiefere Absichten, ohne Zusammenhang, und schon gar nicht mit dem Drang, etwas verändern zu wollen. Nigel Kennedy brach einst die Klassikszene mit wildem Ausdruckswillen auf; David Garrett hingegen macht es sich auf dem Sofa der Wohlanständigkeit gemütlich, wenn es sein muss, auch bei Stefan Raab. Wunderkind spielt AC/DC Garrett jedoch auf seine Möglichkeiten, in Träumen junger Schülerinnen zu erscheinen, zu reduzieren wäre ebenso ungerecht wie ein Vergleich mit dem gern Herrenwitze erzählenden, aber umso grausiger geigenden André Rieu. David Garrett dagegen ist lieb. Er plaudert vom Leben in New York, kündet jedes Stück mit einem "here we go" an, auch wenn dann, große Ausnahme, ein unverwurschtelter Satz von Bach folgt. Garretts Derivate von Michael Jackson und verschiedene Zigeunerweisen machen tatsächlich Spaß, weil da die Anspruchslosigkeit wenigstens etwas Zirzensisches erhält. Die elegischen Umwandlungen bekannter Popballaden beruhigen indes kolossal, Bachs "Air" mit Schlagzeugbegleitung erzeugt ein Unwohlsein. Das sich erst im völlig unbedarften Versuch, "Thunderstruck" von AC/DC geigentauglich zu machen, in lächelnde Entspannung auflöst. David Garrett ist der Musiker für alle, die Angst vor dem vermeintlichen Anspruch der sogenannten klassischen Musik haben, denen aber gleichzeitig Rock-Musik viel zu wild ist. Indem er mittels Orchester und Band beides zusammenführt, drückt er Schönheit und Exzess gleichermaßen auf ein massenverträgliches Niveau. Ein Wahnsinniger ist er nicht. Aber den wollten heute auch keine 7000 Leute hören. Egbert Tholl, SZ, 13.1.2009 ******* Junger Geigengott sucht die Seele David Garrett spielt in Leipzigs Arena LEIPZIG/MZ. Wann ist die Zeit für Jugendsünden vorbei? Für manchen nie. David Garrett jedoch, noch keine Dreißig, kann die Kurve noch kriegen. Ein Bein im klassischen Konzertbetrieb, das andere tief in der Unterhaltungsbranche, ist sich der Meisterschüler Itzhak Perlmans offenbar nicht zu schade, als Zirkuspferd der Violintechnik aufzulaufen: Während er mit Sarasates Zigeunerweisen die Gipfel des Virtuosentums stürmt, darf das Publikum via Kopfkamera an seiner Handwerkskunst teilhaben und die vollendete Linke über die Saiten hetzen sehen, derweil die beringte Rechte mit unglaublicher Perfektion den Bogen jongliert. Krachend verstärkt von einer Band und grundiert von der deutlich unter dem Solisten-Niveau aufspielenden Neuen Frankfurter Philharmonie, absolvierte Garrett am Montag das dritte Konzert seiner "Encore"-Tour vor geschätzten 4 000 Fans in der Arena Leipzig. Auf sportlichen Sitzen und unter rekordverdächtig lauter Beschallung jubelte das junge Dreiländer-Publikum. Darin etwas mehr Frauen, vielleicht. Garrett, das einstige Wunderkind aus Aachen, spielt nicht nur Geige wie ein junger Gott, er sieht auch so aus. Und er weiß es. Stets lächelnd, die blondierten Strähnen aus dem Gesicht streifend, mit Schlafzimmerblick oder gleich ganz geschlossenen Augen, projizierte ihn die Kamera auf die Riesenleinwand. Während er zwischen den Pulten umher streifte, bot er "die Air" von Bach als seichtes Rührstück feil, Brahms' fünften ungarischen Tanz als Schnellpolka und Rimski-Korsakows "Hummelflug" mit irrsinnig treibender Kraft. Dazu "Fluch der Karibik" und "Alladin", Titel von AC / DC, Queen und Metallica, selbstkomponierte neoromantische Schnulzen. Skalen, Tremoli, Doppelgriffe - alles cool und in reinster Intonation. Das Publikum kreischte sich ein und, als der Star fiedelnd durchs Parkett tänzelte, auf. Aber die große Euphorie blieb aus, was auch am Programm lag, das spätestens ab der Mitte des ersten Teils nicht mehr steigerungsfähig ist. Wer auf Bachs E-Dur-Konzert Domenico Modugnos "Nel blu dipinto di blu" bringt, darf sich nicht wundern, wenn die Estrade niemanden wirklich berührt. Die Banalität der fast dreistündigen Show wurde von der unbeholfenen, teils fehlerhaften Conférence unterstrichen, auch sah Silvia Colloca, der Zielgruppe aus dem Horrorstreifen "Van Helsing" bekannt, viel schöner aus, als sie sang, und der kleine Florian aus Leipzig wirkte sehr verloren beim Kurzauftritt an der Gitarre. Aber David Garrett kommt wieder: Am 27. Mai spielt er Kammermusik im Gewandhaus, am 22. August in Freyburg. Dann kann er seinen neuen Fans zeigen, was er drauf hat, wenn kein Mikro überm Steg klemmt. Fürs Erste rettete er mit einem halbwegs original besetzten "Winter" aus Vivaldis "Jahreszeiten" seine Ehre - als Ausnahmegeiger und Künstler, der um die Seele in der Musik weiß. UTE VAN DER SANDEN, naumburger-tageblatt,13.01.09 ******* David Garretts peinlicher Schnitzer David Garrett bricht alle Rekorde. Laut Guinness-Buch ist er der schnellste Geiger der Welt, laut Stefan Raab der schönste. Inoffizielle Umfragen unter Frauen haben überdies ergeben, dass Garrett unter allen männlichen Klassikstars den größten Sexappeal besitzt. Und wenn es mit seiner Karriere weiter so steil bergauf geht, dann wird er wohl auch noch der erfolgreichste Crossover-Geiger aller Zeiten. In Berlin jedenfalls war der Ansturm seiner stetig wachsenden Fangemeinde so immens, dass Garrett an zwei Tagen hintereinander im Tempodrom auftreten musste. Vom Kleinstkind bis zum rüstigen Rentner reichte die Publikumsspanne, vom Heavy-Metal-Anhänger bis zum gediegenen Klassikliebhaber - wenn das nicht der Traum eines jeden Marketingstrategen ist! Als sich David Garrett zur donnernden "Fluch der Karibik"-Filmmusik in den Saal fiedelte, durch die Reihen streifte, hier und dort flirtend verweilte, da hatte er die Publikumsherzen bereits erobert. Da machte es nichts, dass er sich bei seinen netten Anmoderationen anfangs verhaspelte und Berlin mit München verwechselte. "Sorry, ich war in den letzten Tagen viel unterwegs", entschuldigte sich Garrett bei seinen Fans. Man merkte: Es war ihm superpeinlich. Denn wehtun, das wollte Garrett auf keinen Fall. Eher der liebenswerte Kumpel sein, mit dem man hinterher noch ein paar Bierchen trinkt und über alles Mögliche quatschen kann. Garretts Äußeres bot das bekannte Bild - gepflegter Dreitage-Bart, Pferdeschwanz, legeres Jackett über Vintage-Shirt und vor allem: der hängende Hosenboden seiner Jeans. Diese Mischung aus Dandy und 90er-Jahre-Skater mutete fürs Auge in etwa so verwegen an wie der musikalische Stilmix fürs Ohr. Rock und Klassik, Jazz und Filmmusik, Eigenkompositionen und volkstümliche Stimmungsmacher standen einträchtig beieinander. Die Neue Philharmonie Frankfurt sorgte diesmal für flotte sinfonische Verstärkung. Einen Überraschungsgast gab es auch noch. Die italienische Schauspielerin Silvia Colloca, von ein paar weiblichen Fans sogleich als aktuelle Garrett-Freundin diskutiert, lieh drei Nummern von Webber, Bernstein und Bizet ihre zierliche Stimme. Felix Stephan, 15. Januar 2009 morgenpost ******* Bekommt achtfaches Gold und sucht die Traumfrau! Große Überraschung für Star-Geiger David Garrett! Nach seinem Konzert in Berlin erschienen acht bildhübsche Frauen auf der Bühne, die ihn mit goldenen Schallplatten für seine letzten Alben „Virtuoso“ und „Encore“ überhäuften. Etwas verlegen posierte der Rekord-Geiger für die Fotografen und gestand uns im Interview, dass die Traumfrau für ihn wie folgt sein sollte: „Das was mich immer inspiriert sind Menschen, die dieses Feuer in den Augen haben, die eine Leidenschaft mitbringen, die nicht einfach in den Tag hinein leben. Die irgendwie – ob es funktioniert oder nicht – eine Vision haben. Ich glaube, dass das das Leben interessanter macht. Und wenn es ein Mädel gibt, die irgendetwas vor hat im Leben oder irgendwelche Ziele hat – das ist sexy!“ Ob er sie schon gefunden hat: „Ein Mysterium…“ scherzt David. tikonline, 15.01.2009 ******* Zwei goldene Schallplatten für David Garrett
Berlin - Der Stargeiger David Garrett freut sich über Doppel-Gold. Im Anschluss an sein ausverkauftes Konzert im Berliner Tempodrom wurde er am 14. Januar mit zwei goldenen Schallplatten für seine Alben "Virtuoso" und "Encore" ausgezeichnet. Seit der Veröffentlichung seines Crossover-Albums "Virtuoso" im November 2007 feiert der junge Künstler einen Erfolg nach dem anderen. Nach bislang mehr als 100.000 verkauften Einheiten von "Virtuoso", schaffte der Nachfolger "Encore" diese Grenze schon in wenigen Monaten und hält sich erfolgreich in den Top 20 der deutschen Album-Charts. Für diese beachtlichen Verkaufzahlen erhielt David Garrett im Rahmen einer feierlichen Verleihung in Berlin zwei goldene Schallplatten. Dort gastierte das ehemalige Wunderkind vor ausverkauftem Haus im Rahmen seiner Deutschland-Tournee mit Band und großem Orchester. EVENTI Katrin.Enders - 16. Januar 2009 ******* STAR-GEIGER DAVID GARRETT FEIERT MIT SEINEN ELTERN Es war der Abschluss zweier ausverkaufter Konzerte im Tempodrom: Star-Geiger David Garrett (Foto) bekam "Doppel-Gold" für seine Alben "Virtuoso" und "Encore", die beide mehr als 100 000 Mal verkauft wurden. Tatsächlich wurde der 28-Jährige Mittwochnacht mit acht Mal Gold überrascht. Eine Anspielung auf eine Bemerkung, die er einmal scherzhaft gemacht hatte: "Eigentlich bin ich ja Künstler, Komponist, Arrangeur und Produzent." Garrett: "Ich liebe euch alle." Seine Eltern waren aus Aachen angereist. "David hatte schon als Kind so viel Energie, wenn es ums Geigespielen ging", so sein Vater Georg Bongartz . "Ich musste ihn zurückhalten." morgenpost, 16. Januar 2009 ******* Münster. Grieg, Brahms, Beethoven – das gab es vor zwei Monaten bei Schoneberg in Münsters „schönstem“ Konzertsaal. Damals steckte David Garrett, der etwas andere Geiger, in schwarzem Anzug, schwarzem Hemd. Wenn er, wie jetzt am Freitag in der Halle Münsterland, sein Crossover-Programm auflegt, ändert sich auch die Garderobe. Moderat schlabbernde Jeans, Turnschuhe, ein cooles T-Shirt, Sakko – und natürlich der schwarze Hut, unter dem hinten das kleine Zöpfchen hervorlugt. Ein richtig sympathischer junger Mann mit einer Ausstrahlung, die noch den letzten Winkel der riesigen Halle erreicht. „Schönen guten Abend, Münster“ – und los geht die Reise, erst einmal zu den karibischen Piraten. Garrett klappert dabei die Notenpulte seiner vier Band-Kollegen einzeln ab, dreht sich in Richtung Neue Philharmonie Frankfurt, das Orchester, das an diesem Abend für satte sinfonische Klänge sorgt. Ein netter Gruß in die Runde! Sicher ist Garrett der Star, der die Blicke magisch anzieht. Aber er weiß, dass seine Kollegen ebenso wichtig sind wie er. In Antonio Vivaldis „Winter“, in Bachs berühmter „Air“, genauso gut aber auch in „Duelling Strings“. Da mutiert Garretts Stradivari zu einem Banjo, Giorgio Serci ist sein Duett-Duell-Partner auf der Gitarre. Und ohne knackige Rhythmen aus dem Off wäre der heißblütige „Csárdás“ von Vittorio Monti, dieser aberwitzige Tanz auf den vier Geigensaiten, auch nur ein warmes Lüftchen. Ganz zu schweigen vom ungeheuer dezibelstarken Beat, ohne den „Thunderstruck“ von AC/DC nicht auskommt. Die Mischung aus Klassik und Pop kommt einfach gut an – weil sie stimmt, weil sie von den Akteuren auf der Bühne authentisch und ehrlich gemacht wird. Garrett, der gebürtige Aachener mit deutschem Vater und amerikanischer Mutter, ist nicht der große Zampano, einer, der eine billige Show abzieht. Er will gute Musik machen und gute Stimmung verbreiten, mit Charlie Chaplins „Smile“ zum Beispiel, einem hübschen Lächeln, wie es sich ganz charmant und den ganzen Abend über auch auf Garretts Gesicht zeigt. Gern darf es auch mal ein wenig sentimental werden, ein wenig süß wie in des Geigers eigenen Kreationen, die sich anfühlen, als bisse man in einen reifen Maiskolben. Die nächste Klangexplosion lässt ja nicht lange auf sich warten, ist mitunter aber derart basslastig, dass man die Solo-Geige zwar sieht, aber kaum noch hört. Dann doch lieber klassisches Virtuosenfutter wie Paganini – oder Pablo de Sarasates „Zapateado“. Für die bindet sich Garrett eine Mini-Kamera um die Stirn, sein Blick aufs Griffbrett wird auf die Riesenleinwand projiziert. So nah hat ihm die Menge noch nie auf die Finger geschaut! Er will diese Nähe, er sucht diesen direkten Kontakt, Tausende lassen sich anstecken von seiner Begeisterung und erleben nicht zuletzt dies: einen Musiker, der sein Instrument mit traumwandlerischer Sicherheit beherrscht. Garretts „Hummelflug“-Version schlägt alle Rekorde. Und so büßte sein Geigenbogen auch am Freitag wieder eine gehörige Portion seiner Rosshaare ein. So manche Frau im Publikum hätte ihn dafür wohl am liebsten richtig dick geknuddelt. CHR. SCHULTE IM WALDE , westfaelische-nachrichten, 18.01.2009 ******* Star-Geiger David Garrett machte es in der Halle Münsterland melodramatisch MÜNSTER Manche Männer können auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen – und nebenher beiden Bräutigamen noch die Bräute abspenstig machen. Ein Mann mit dieser Ausstrahlung ist offensichtlich David Garrett. Als der Geiger am Freitagabend die Bühne der Halle Münsterland betrat, tobte das Publikum wie auf Kommando, schlugen die Wellen der Begeisterung hoch. Der schlaksige Garrett verströmt mit straffem, blondem Haar und keckem Zopf einen schicken Sexappeal, dessen androgyne Geschmeidigkeit nicht nur der Damenwelt die Freudentränen in die Augen treibt. Mit „Band & großem Orchester“ war Garrett in Münster angereist, um im rasanten Crossover-Stil durch die musikalischen Gezeiten zu surfen. Stück für Stück, Song für Song bastelte Garrett an seiner Hitpyramide, die altertümelnd tröstende Schatten übers Publikum warf. „Es wird heute Abend eine bunte Mischung geben“ hatte der Meister strahlend verkündet, als er mit dem Pomp eines römischen Gladiators in die Hallenarena einzog. Schluchzer Es wurde eine unvorstellbare Vorstellung, mit deftigen Drückern, Schluchzern und melodramatischem Vibratissimo. Garretts Charme ist unwiderstehlich, mit lockerem Jackett, Jeans und Turnschuhen wirkt er wie ein neuzeitlicher Prophet bedeutender Musik, die endlich jedermann verstehen kann. Er gab den Beau, der sich auch vor dem Abstieg in die Unterwelt der musikalischen Warenwelt nicht fürchtete. Der Beat kracht Während auf einer gigantischen Projektionsfläche im Hintergrund flüssige Prismaformen die Farben wechselten, wurde auf der Violine scharf geschossen, krachte der Beat durch Bizets elegante „Carmen-Fantasie“ und durch Vivaldis zitternden „Winter“ – wie ein Sattelschlepper durchs Blumenbeet. Auch Bachs „Air“, die „wunderbar mit modernen Elementen funktioniert“, röstete Garrett am Marterpfahl eines Dauerfortissimos. Sein blendendes Lächeln toppte das Fortissimo noch, wenn er von seinen rockigen Eigenkompositionen plauderte. Dann wieder hüpfte er in den himmelblauen Hintergrund der Bühne. Rundum ein himmelblaues Konzert. Günter Moseler, muenstersche zeitung 18.01.2009 ******* Mannheim: David Garrett, de Bach à AC/DC, il enchante …
David Garrett, violoniste non-conformiste, au look attractif de mannequin, bouscule la tradition, mélange les genres. Il nous offre ce soir un concert un peu particulier. Cela fait partie d’une tournée avec orchestre et « band » sur une scène de concert rock avec lumières et large écran. Et cela semble fonctionner. Il fait salle comble ! Le public est très diversifié allant des enfants aux grands-parents, en passant par les jeunes adolescentes en complète adoration. Chapeau sur de longs cheveux décolorés, tee-shirt noir, jean à taille basse et baskets, le ton est donné avec Pirates de Caraïbes. Très décontracté, David Garrett prend un plaisir évident à parler au micro. Il sourit, plaisante, annonçant les morceaux, ajoutant une petite anecdote sympathique sur sa vie à New York, chauffant l’audience avec une aisance remarquable, allant de Bach et Sarasate, en passant par Gershwin, jusqu’à Michael Jackson et AC/DC avec le même talent, la même facilité. Il séduit et il le sait. Il montre sa virtuosité au public en faisant poser sur sa tête une mini caméra lors de l’exécution de Zapateado de Pablo de Sarasate. A la hauteur de ses yeux, l’agilité de ses doigts fins et l’archet dansant sur les cordes nous sont dévoilés en gros plan. Franck van der Heijden dirige tranquillement l’orchestre et chose rare, accompagne même quelques morceaux à la basse électrique. Tout le monde a l’air de bien s’amuser. Et tout semble parfaitement contrôlé. C’est jeune, dynamique et plaisant même si on a regretté dans l’ensemble une batterie imposante et trop souvent dominante et un piano un peu effacé. Nous avons surtout aimé Winter et Summer, deux arrangements rythmés particulièrement réussis des Quatre Saisons de Vivaldi, Duelling Strings, un magnifique duo tiré du film « Délivrance » où le violon répond à la guitare de façon étonnante. Dans Summertime de Gershwin, Garrett prouve qu’il maîtrise également le jazz qu’il a appris à la Juilliard School. On souhaiterait l’entendre encore dans ce genre de répertoire. Le dialogue avec la trompette est superbe. Le troisième mouvement du Concerto pour violon de Bach est aussi tout à fait séduisant même si la sonorité électrique du violon par rapport à l’orchestre peut surprendre. Le Carnevale di Venezia de Paganini en a ému plus d’un. Et l’interprétation de Nothing Else Matters de Metallica où le violon remplace la voix fait littéralement vibrer. Rock Prélude, une composition tonique de Garrett et Van der Heijden nous a permis d’entendre un solo de batteries digne des grands concerts rock. Mais l’ambiance était vraiment au comble de l’excitation dans Thunderstruck de AC/DC quand Garrett demanda de crier « Thun – Der », passant réellement une fabuleuse énergie à toute la salle. C’est populaire mais agréable et David Garrett est un virtuose de haut niveau, transmettant à son violon une merveilleuse sonorité. Son talent de violoniste est indéniable, on lui découvre un talent d’acteur capable d’électriser une salle pendant plus de deux heures. A suivre donc… Evelyne Christophe, 23/01/2009, Resmusica David Garrett, from Bach to AC/DC, he enchants... David Garrett, far from a traditional violinist, with the attractive look of a model, defies tradition, and mixes things up. This evening, he gave a rather special concert. It is a part of a tour with his band and orchestra on the rock concert stage with lights and a big screen. And it works! The concert is sold out! The audience is very mixed, from children to grandparents, including teenagers – all in full adoration. A hat on his long blond hair, black Tshirt, jeans and sneakers, his tone is set with the Pirates in the Caribbean. Very relaxed, David Garrett enjoys talking into the microphone. He smiles, jokes, presenting the pieces, adding a little nice story about his life in NY, warming the audience with an amazing ease, going from Bach and Sarasate, including Gershwin, to Michael Jackson and AC/DC, with the same talent, the same ease. He seduces and he knows it. He shows his virtuosity to the audience thanks to a little camera put on his head when he is playing Zapateado by Pablo de Sarasate. From his point of view, the agility of his thin fingers and the bow dancing on the strings are highlighted in close up. Franck van der Heijden quietly conducts the orchestra and even accompanies some pieces on the bass guitar. Everybody on stage seems to have fun. And everything looks to be under control. It is young, dynamic and pleasant even if the drums were too loud and the piano quite low in volume. We liked Winter and Summer, two rhythmic arrangements from the Four Seasons by Vivaldi, Duelling Strings, a wonderful duo from the movie "Deliverance" where the violin answers to the guitar in an amazing way. In Summertime by Gershwin, Garrett proves he also masters the jazz he learned at the Juilliard School. We would love to hear him in this kind of repertoire again. The dialogue with the trumpet is superb. The third movement of the Violin Concerto by Bach is quite pleasant even if the electric sound of the violin in front of the orchestra can surprise. The Carnevale di Venezia by Paganini moved more than one member of the audience. And the interpretation of Nothing Else Matters by Metallica where the violin is like a voice genuinely thrills. Rock Prelude, a tonic composition by Garrett and Van der Heijden lets us hear a drums' solo just as happens in rock concerts. But the atmosphere was at its height with Thunderstruck when Garrett asked the crowds to shout "Thun - Der", carrying a fabulous energy across all the audience. It is popular and pleasant and David Garrett is a virtuoso of the very highest level, giving to his violin a marvellous sound. His talent as a violinist is undeniable. We have now discovered he has the talent of an actor able to thrill an audience for more than two hours. To be continued...
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